Wieder Tierquälerei im Mastbetrieb

Die Kontrollsysteme in der Tierhaltung versagen weiterhin: Schockierende Zustände in der Schweinehaltung

Erneut wurde in Niedersachsen erschütterndes Bildmaterial aus einem Schweinemastbetrieb veröffentlicht.  Wieder hat eine Tierschutzorganisation und nicht die verantwortliche Behörde auf die strafbaren Handlungen in Umgang mit Tieren die entsprechenden Hinweise geliefert.

Es wurde Missstände und Straftaten dokumentiert, wie z.B. total verdreckte Buchten und scharfkantige Spaltenböden. Es wurden Mitarbeiter beobachtet, die auf brutalste Art und Weise Schweine misshandelt und getötet haben.

Dazu Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen: „Bereits 2017 wurde durch eine Studie der Tierärztlichen Hochschule (TiHo) festgestellt, dass unzählige Schweine bereits während der Zucht und Mast qualvoll verenden und auch nicht sachgerecht getötet wurden.  2018 wurde die Ministerin vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) angemahnt, die Kontrollen in Niedersachsen zu verstärken. Die offengelegten Straftaten der Tierquälereien in der niedersächsischen Tierhaltung und Schlachtung sind nur die Spitze des Eisberges und stellen keine Einzelfälle mehr da.“

In Niedersachsen wird aber immer noch, trotz der Studie der TiHo und der Aufforderung des BMEL die Kontrollen zu verstärken, nur „risikoorientiert“ kontrolliert, da vermehrte Kontrollen Sicht von Barbara Otte-Kinast (nieders. Ministerin für Landwirtschaft) keine anderen Ergebnisse erbringen würden.

„Anstatt unhaltbare oder sogar rechtswidrige Zustände in der privaten sowie landwirtschaftlichen Tierhaltung mit verstärkten Kontrollen abzustellen, verurteilt die Ministerin lieber die festgestellten Missstände.  Wir sind in Niedersachsen bei den Tierschutzkontrollen noch keinen Schritt weitergekommen“, so Ruhnke.

Aus Sicht des Landestierschutzverbandes wurden wieder einmal aus Profitgier Tiere gequält und getötet. Die Tiere werden ausgebeutet und wenn sie krank werden oder sich verletzen auf grausame Art und Weise entsorgt, statt sie tierärztlich zu versorgen. Dieser Umgang mit Lebewesen, ist auf Verrohung der Tierhalter und auch auf die geringen Kontrollintervalle der Tierschutzbehörden zurückzuführen.

Ruhnke: „Die aktuelle Forderung an Frau Otte-Kinast heißt, nicht lamentieren und verurteilen, sondern in Sachen Vollzug des Tierschutzgesetzes nach mehreren untätigen Jahren endlich handeln“.