Nach 50 Jahren gesetzlich verankerten ethischen Tierschutz will die neue niedersächsische Landesregierung dem seit 25 Jahren in der niedersächsischen Verfassung verankerten Schutz der Tiere in ihrem politischen Handeln so viel Platz einräumen wie nie zuvor.
Dazu Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V.: „Wir freuen uns, dass trotz der gegenwärtigen Krisen die neue Landesregierung dem Verfassungsrang unserer Mitgeschöpfe Rechnung tragen wird und sich den hier drängenden Themen stellt. Auch wenn sich nicht alle Themen wiederfinden, erfolgt mit diesem Regierungsprogramm, ein noch nie dagewesener Umfang zum Schutz von Tieren, dem wir als niedersächsische Tierschützer:innen nur zustimmen können“.
Die vom Landestierschutzverband seit Jahren geforderte landesweite Kastrationsverpflichtung für Freigängerkatzen soll den Flickenteppich der bisherigen kommunalen Verordnungen endlich ersetzen. Die Evaluierung des niedersächsischen Hundegesetzes zu mehr Praxistauglichkeit ist ebenso eines der überfälligen Themen wie die Stärkung der Veterinärämter beim Vollzug des Tierschutzrechts.
Wir begrüßen, dass die neue Regierung die notwendige Transformation der Tierhaltung im Agrarland Nr. 1 anstoßen will, um die Haltung von sogenannten Nutztieren zu verbessern. Als Konsequenz aus den Vorgängen im Tierversuchslabor Mienenbüttel im Jahr 2019 sehen wir die geplanten Maßnahmen zur Reduzierung von Tierversuchen als ersten wichtigen Schritt zu einer tierversuchsfreien Forschung.
Auch an den Schutz unserer heimischen Wildtiere durch mehr Wildtierauffangstationen und zukünftig mehr Sachkunde bei der Haltung von exotischen Wildtieren wurde ebenso gedacht wie an die Bekämpfung des seit Corona boomenden illegalen Tierhandels.
In den Fördertöpfen für Tierschutzprojekte, wie z.B. tierschutzgerechtes Stadttaubenmanagement und die Kastration von Freigänger Katzen sehen wir wichtige Anreize für Kommunen, den Tierschutz vor Ort zu verbessern.
Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Auslobung von Preisen für besondere Verdienste ehrenamtlicher Tierschützer:innen und Wissenschaftler:innen, die Tierversuche durch alternative Methoden ersetzen, zeigen, dass der Tierschutzgedanke einen wichtigen Stellenwert in der neuen Landespolitik gefunden hat.
„Die Tierhaltung und deren Bewertung erlebt seit Jahren einen gesellschaftlichen Wandel, der sich nun auch in einem Koalitionsvertrag wiederspiegelt und damit auch das politische Regierungshandeln bestimmen wird“, so Dieter Ruhnke.