Weihnachtsessen traditionell – und ganz ohne Gans

Weihnachten – ein Fest der Liebe, der Besinnlichkeit, der Freude über die Geburt Jesu. Auch Ochs, Esel und Schaf waren bei der Geburt Jesu dabei und gehören bis heute in jedes Krippenspiel. Aber allein zu Weihnachten geben rund 60 Prozent der Deutschen an, Ente oder Gans zu Weihnachten auf den Tisch zu stellen. Nur 5 Monate durften diese Tiere leben – meistens unter tierschutzwidrigen Umständen. Noch immer werden Hummer bei lebendigem Leib in kochendes Wasser geworfen, um anschließend als Festtagsgericht auf dem Teller zu landen.

Bei den Geschenken für die Familie werden Wünsche erfüllt – der Outdoorgrill für 700 Euro, das Smartphone für 500 Euro, die goldenen Ohrringe für 300 Euro. Man gönnt sich ja sonst nichts und das Jahr war schon schwer genug“, beginnt Dieter Ruhnke, Vorstandsvorsitzender vom Landestierschutzverband und er fährt fort: „Beim Weihnachtsmenü wird sich dann wenig Gedanken gemacht, woher die Gans oder Ente kommt. Auch wie die Tiere gelebt haben, transportiert und geschlachtet wurden und welches unermessliche Leid diesen Tieren wieder fahren ist, will niemand wissen. Und günstig muss der Einkauf sein. Tier- und Umweltgerecht steht häufig nicht im Blickpunkt.“

„Dabei können viele Gerichte, die wir Norddeutsche traditionell zu Weihnachten auf den Tisch bringen, tierleidfrei zubereitet werden“, so Ruhnke weiter. „Allein das so beliebte Gericht am Heiligabend „Kartoffelsalat mit Würstchen“ lässt sich ohne tierische Inhalte genauso lecker zubereiten.“ In Onlineshops oder im Biomarkt nebenan gibt es inzwischen eine große Auswahl an fleischfreien Alternativen.

Wer auf den Weihnachtsbraten mit Rotkohl, Klößen und brauner Soße nicht verzichten möchte, kann sich auch ohne Fleischalternativen ein tierleidfreies Festmahl zaubern – wie früher bei Oma. „Tragen Sie mit einem leckeren tierleidfreien Weihnachtsmenü dazu bei, dass die tierquälerische Haltung und Verarbeitung der für die Festtafel vorgesehenen Tiere auf Ihrem Tisch keinen Platz hat“, so Ruhnke weiter.

Unser Weihnachtshauptgericht „ohne Tier“, mit traditionellen Zutaten, die jeder kennt. Erprobt und empfohlen vom Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V.:

Pilzragout mit Rotweinsoße, Rotkohl und Kartoffelklöße (4 Personen)

Rotweinsoße (aus „Tierschutz genießen“)

1 bis 2 Mohrrüben, 100 g Knollensellerie und 1 Zwiebel in Stücke schneiden und in 1 – 2 El Olivenöl bei mittlerer bis hoher Hitze gut anbraten. Röstaromen geben einen kräftigen Geschmack.

30 g Tomatenmark, je ½ TL Majoran, Oregano, Thymian, 1 Nelke, 2 Lorbeerblätter, 1 TL schwarze Pfefferkörner, 2 TL Zucker unterrühren und noch mal unter Rühren gut anbraten.

1 Liter Rotwein dazugeben und 1 Std. bei kleiner Hitze köcheln lassen, bis die Soße auf 500 ml reduziert ist.

Für eine „feine“ Soße das Ganze durch ein Sieb passieren. Wer es gern etwas „stückig“ in der Soße mag, nimmt nur die Lorbeerblätter heraus und püriert die Soße einfach nur mit einem Pürierstab.

Alles in einen Topf geben und 1 Liter Gemüsebrühe dazugeben und noch mal 20 Minuten köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wer mag, kann 1 TL Wachholderbeeren dazugeben.

In der Zwischenzeit….

600 g Pilze nach Vorliebe und Verfügbarkeit (frisch oder aus dem Glas) putzen.

Steinpilze (getrocknet) waschen und nach Anweisung des Herstellers einweichen (15 bis 30 Minuten) und abgießen. Den Einweichsud auffangen und Beiseite stellen. Der kommt noch in die Soße. Wenn noch etwas Sand dabei ist, durch ein feines Sieb oder Teedauerfilter gießen.

Kräuterseitlinge in 5mm Scheiben und dann circa 3 cm große Stücke schneiden, Champions und Pfifferlinge je nach Größe in mundgerechte Stücke schneiden.

2 bis 3 Zwiebeln oder eine Gemüsezwiebel leicht braun anbraten. Wer keine Zwiebeln mag kann sie weglassen. Die frischen Pilze dazugeben und mitbraten. Zum Schluss die Pilze aus dem Glas und die eingeweichten Steinpilze dazugeben und mit Salz und Pfeffer und gern Pilzgewürz abschmecken. Mit etwas Wasser oder dem Einweichsud der Steinpilze aufgießen und zugedeckt bissfest garen.  Die Rotweinsoße zum Schluss einrühren und noch mal aufkochen lassen. Bei Bedarf mit Soßenbinder/Mehl/Stärkemehl festigen.

Dazu Rotkohl und Kartoffelklöße reichen.

Rotkohl für Schnelle:
Veganes Zwiebelschmalz (Drogeriemarkt oder Supermarkt) bei kleiner Hitze im Topf schmelzen (Achtung, nicht verbrennen lassen), 2 Glas Rotkohl, 2 EL Zucker/Ahornsirup, 1/2 kleine Tasse Balsamico-Essig dunkel (den Sud abschmecken, damit es nicht zu sauer wird, dann Zucker nach Geschmack nachgeben). 10 Minuten garen lassen und servieren.

Wir wünschen Frohe Weihnachten und guten Appetit mit einem guten Gewissen.

Weitere Vegane Weihnachtsmenüs
Die besten Rezepte für ein veganes Weihnachtsessen
Das perfekte vegane Weihnachtsmenü
Der beste vegane Weihnachtsbraten

Der Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. ist die größte Tierschutzorganisation in Niedersachsen und vertritt die Interessen von 84 Mitgliedsvereinen, in denen über 24.500 Tierschützer*Innen organisiert sind.
Kontakt zu unserer Pressestelle unter: Info@tierschutzniedersachsen.de