Keine Tiere unterm Weihnachtsbaum 🎄

Auf vielen Kinder-Weihnachtswunschzetteln steht ganz oben: ich wĂŒnsche mir einen Hund, eine Katze, ein Kaninchen, einen Hamster. Die Verlockung, den lang ersehnten tierischen Freund unter den Weihnachtsbaum zu setzten und damit in strahlende Kinderaugen zu schauen, oder Opa oder die alte Tante, die allein sind, mit einem Tier als Gesellschaft zu Weihnachten zu ĂŒberraschen, ist groß.

Dazu Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V.: „Alle Familienmitglieder mĂŒssen mit dem bestimmten Tier einverstanden sein. Man muss sich darĂŒber im Klaren sein, dass ein Haustier ein Lebewesen ist und nicht nur Zuwendung schenkt, sondern auch Zuwendung und Zeit braucht.“ Alle Jahre wieder fĂŒllen sich am Jahresanfang auffĂ€llig die Tierheime mit – unter phantasievollen Ausreden – abgegebenen Tieren. Noch schlimmer ist es, wenn Tiere tatsĂ€chlich ausgesetzt, einfach weggeworfen werden wie MĂŒll, wenn sich nach der Bescherung herausstellt, dass die Anschaffung eines Tieres nicht gut ĂŒberlegt oder doch nicht erwĂŒnscht war.

Ein tierischer Mitbewohner bedeutet nicht nur glĂŒckliche Spiel- und Kuschelstunden, sondern auch laufende Kosten fĂŒr Futter, Tierarzt oder auch Steuern und Versicherung. Wird akzeptiert, wenn die Katze am Sessel kratzt oder etwas zu Bruch geht? Wer geht mit dem Hund Gassi – auch bei Regen? Wer macht den KĂ€fig, das Katzenklo sauber? Eltern mĂŒssen wissen, dass es am Ende sie sind, die sich um das Tier kĂŒmmern mĂŒssen, wenn das Kind das Interesse verliert.

„Daher ist es wichtig zu klĂ€ren, passt ein Haustier ĂŒberhaupt in unsere Familie und unsere LebensumstĂ€nde“, so Ruhnke weiter. Muss unter UmstĂ€nden der Vermieter mit der Haltung eines Haustieres einverstanden sein? Gibt es Allergien in der Familie? Kann Oma dann vielleicht nicht mehr zu Besuch kommen? Kann das Kaninchen, der Hamster in Pflege gegeben werden und wer fĂŒttert die Katze zuhause, wenn der nĂ€chste Urlaub ansteht?

FĂŒr den Einzug eines tierischen Mitbewohners ist Weihnachten mit all dem lauten Rummel in einer fĂŒr das Tier fremden Umgebung und fremden Menschen sowieso kein geeigneter Zeitpunkt und bedeutet fĂŒr sie großen Stress. So empfiehlt Ruhnke, zunĂ€chst einen Ratgeber ĂŒber das gewĂŒnschte Tier unter den Weihnachtsbaum zu legen und sich gemeinsam ĂŒber die Weihnachtsfeiertage in aller Ruhe ĂŒber die BedĂŒrfnisse eines tierischen Familienmitgliedes zu informieren. Das örtliche Tierheim berĂ€t unabhĂ€ngig und ohne Gewinnerzielungsabsicht gern im Vorfeld zur Anschaffung eines Tieres.

„Nehmen Sie sich Zeit fĂŒr die Entscheidung, ein Tier in Ihre Familie aufzunehmen“, bittet Ruhnke, „Sachgeschenke können nach Weihnachten umgetauscht werden – Tiere sind vom Umtausch ausgeschlossen!“ Es hat gute GrĂŒnde, dass in den Tierheimen vor Weihnachten keine Tiere vermittelt werden. Es wĂ€re wĂŒnschenswert, wenn auch der Zoohandel sich dem anschließen wĂŒrde und den Verkauf von Tieren vor den Weihnachtstagen aussetzt.

Der Appell des TierschĂŒtzers: Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke!

Der Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. ist die grĂ¶ĂŸte Tierschutzorganisation in Niedersachsen und vertritt die Interessen von 84 Mitgliedsvereinen, in denen ĂŒber 24.500 TierschĂŒtzer*Innen organisiert sind.
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