Tierschutz im Osternest

Ostern ist für viele das Fest, an dem der Frühling – das Erwachen der Natur – gefeiert wird. Kaum jemand denkt aber daran, dass viele traditionelle Osterbräuche unendliches Tierleid mit sich bringen. So werden Eier in Massen konsumiert, tausende Kaninchen, Lämmer und Fische enden nach einer grausamen Mast als Festtagsbraten auf dem Tisch.

Es ist heutzutage allerdings auch ganz einfach, tierfreundliche Ostern zu feiern. Dabei braucht man nicht auf Kuchen, Süßigkeiten oder ein herzhaftes Festmahl verzichten.

Der Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. gibt ein paar Tipps für einen tierfreundlichen Ostereinkauf:

Frische Eier

  • Kauf von Bio-Eier, Eier aus Freiland- oder Bodenhaltung mit dem Tierschutzlabel „Für mehr Tierschutz“ oder Eier von Landwirten, die sich dem NEULAND-Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung angeschlossen haben.
  • Kein Ei mit der 3 als erste Ziffer auf dem Stempel. Diese Eier stammen aus Käfighaltung.

Bunte Eier

  • Fertig gefärbte Eier im Handel müssen nicht gekennzeichnet werden und somit ist die Haltungsform nicht eindeutig erkennbar
  • Färben Sie die Eier selber. Mit Naturmaterial wie Zwiebelschalen, Karotten, Rote Bete, Kurkuma, Spinat und Co. kannst man ganz einfach Naturfarben selbst herstellen – und vermeidet somit ungesunde Farbstoffe

Süßigkeiten

  • Beim Backen können pflanzliche Ei-Alternativen eingesetzt werden.
  • Viele Süßigkeiten für das Osternest sind ohnehin oftmals vegan, etwa dunkle Schokolade oder Marzipan. Auch Fruchtgummis und diverse Keks- und Gebäcksorten sind mittlerweile ohne Gelatine und Bienenwachs bzw. ohne Eier oder Milch erhältlich.

Ein paar Fakten zum tierischen Festbraten

Das Lamm

  • Der Lammbraten gehört bei vielen Menschen traditionell zum Osterfest. Vor allem das Milchlamm ist begehrt.
  • Der Name bezieht sich übrigens darauf, dass sie im Alter der Schlachtung (zwei bis sechs Monate) noch Muttermilch aufnehmen. Auf dem Teller liegt also ein Säugling!
  • Ein Schaf kann rund 20 Jahre alt werden, doch die wenigsten Tiere dürfen länger als ein Jahr am Leben bleiben

Das Kaninchen

  • Rund 33.000 Tonnen Kaninchen-Fleisch werden jedes Jahr in Deutschland verzehrt – Tendenz steigend.
  • Ein Großteil der Tiere wird in Batteriekäfigen über mehrere Etagen gehalten. In der beengten Haltung sind die bewegungsfreudigen Tiere nahezu zur Bewegungsunfähigkeit verdammt. Hoppeln, Sprünge, „Männchenmachen“ sind nicht möglich. Die Folge sind schmerzhafte Wirbelsäulenverkrümmungen und Gelenkprobleme.
  • Die weiblichen Tiere werden unmittelbar nach der Geburt erneut gedeckt, so dass sie alle vier bis sechs Wochen Junge „produzieren“. Der hohe Reproduktionsrhythmus belastet die Tiere enorm. Die Folge ist eine hohe Todesrate. Die Tiere leben einzeln in Käfigen mit Wurfkisten.

Verbraucher haben die Macht

Bei der Wahl des Osteressens kann man ohne Probleme auf vegane Köstlichkeiten zurückgreifen. Der Deutsche Tierschutzbund hat in Kooperation mit mehreren Köchinnen und Köchen zwei Bücher herausgegeben:

Tierschutz genießen – Das Kochbuch, ISBN: 978-3947188079

Tierschutz genießen – Das Backbuch, ISBN: 978-3948638146