Neue Kastrationsaktion für Straßenkatzen

Im Aktionszeitraum vom 1. November bis 15. Dezember 2018 können Tierschutzvereine, Tierheime und Betreuer von Futterstellen alle Katzen, denen kein Besitzer zugeordnet werden konnte, kostenlos von einem Tierarzt kastrieren lassen. Zusätzlich werden die Katzen gekennzeichnet und registriert, etwa bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, um sie zukünftig identifizieren zu können. Der Deutsche Tierschutzbund und der Deutsche Tierschutzbund Landestierschutzverband Niedersachsen unterstützen die Aktion mit jeweils 15.000 Euro.

„Die Kastration ist die einzige nachhaltige Lösung, den Teufelskreis der unkontrollierten Fortpflanzung bei Straßenkatzen zu durchbrechen“, sagt Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen. „Die Kastrationsaktion ist bei geschätzten 200.000 Straßenkatzen in Niedersachsen dringend notwendig. Wir freuen uns sehr, dass es nun in eine zweite Runde geht.“ Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, ergänzt: „Um das Problem langfristig ganzheitlich zu lösen, braucht es eine bundesweite Kastrationspflicht. Bislang haben wir eher einen Flickenteppich, einzelne Kommunen gehen mit gutem Beispiel voran.“ In Niedersachsen haben bisher rund 300 Kommunen ein Kastrationsgebot erlassen.

Straßenkatzen stammen ursprünglich von unkastrierten Katzen mit Freigang aus Privathaushalten ab und führen einen harten Kampf ums Überleben.

Copyright: Jürgen Plinz / Deutscher Tierschutzverlag

Um dieses Elend einzudämmen, hatte das Land Niedersachsen mit dem Deutschen Tierschutzbund, dessen Landestierschutzverband Niedersachsen, der Tierärztekammer Niedersachsen und anderen Tierärzte- und Tierschutzorganisationen die landesweiten Kastrationsaktionen gestartet. Tierärzte verzichten pro Eingriff auf 25 Euro ihres Honorars. Die erste Aktion in Niedersachsen wurde im Frühjahr diesen Jahres erfolgreich durchgeführt: Rund 2.400 Katzen wurden kastriert, gekennzeichnet und registriert. Das zur Verfügung stehende Geld war schon nach der Hälfte der geplanten Projektlaufzeit aufgebraucht.

Mit der Kampagne „Die Straße ist grausam. Kastration harmlos.“ macht der Deutsche Tierschutzbund immer wieder auf die Situation und das Leid der Straßenkatzen aufmerksam. Mehr Informationen unter www.tierschutzbund.de