Zukunftskommission Landwirtschaft übergibt Ergebnisse an Bundeskanzlerin Merkel: Jetzt heißt es handeln!
Die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) übergibt heute ihren einstimmig verabschiedeten Abschlussbericht an Bundeskanzlerin Merkel. Darin beschreiben die von der Bundesregierung beauftragten Vertreter aus Landwirtschaft, Umwelt- und Tierschutz, Wissenschaft und Handel gemeinsam einen Weg in eine nachhaltige und zukunftsfähige Transformation der Landwirtschaft, die sowohl den Klima- und Umweltschutz als auch den Tierschutz mitberücksichtigt. Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbund, der als eines der 31 Mitglieder der Kommission mitverhandelte, betont die Bedeutsamkeit der Ergebnisse, die es nun mit aller Kraft umzusetzen gilt.
Die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft sind ein Schritt zu einer Zeitenwende. Die Diskussionen wurden von dem gemeinsamen Geist getragen, die Zukunft mit Blick auf Klima, Umwelt und Tiere, aber auch den Berufsstand und des ländlichen Raumes zu sichern. Es handelt sich jedoch ausdrücklich um einen Rahmen, an dem sich die Landwirtschaftspolitik in den kommenden Jahren zu richten haben wird. Es wird die Aufgabe der nächsten Bundesregierung sein, die geeigneten Instrumente zu erarbeiten und Fristen zu setzen. Da wird es noch Diskussionen im Detail geben, aber die Richtung der Transformation, die ist jetzt geklärt, es darf kein Zaudern und Bremsen mehr geben“, kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Hoffnung für den Tierschutz
Die Zukunftskommission Landwirtschaft war im September 2020 einberufen worden und hatte sich seitdem in regelmäßigen Sitzungen ausgetauscht. Aus Tierschutzsicht sind viele Punkte im Abschlussbericht enthalten, die Tierschützer hoffnungsfroh stimmen können. So wird die Absicht formuliert, den Konsum und damit einhergehend die Produktion tierischer Produkte zu reduzieren, ebenso wie das Ziel, Tierbestände an die Fläche zu binden. Außerdem strebt die ZKL ein Ende von Tiertransporten in Drittstaaten an. Diese Bekenntnisse würden in der Umsetzung bahnbrechende Fortschritte für den Tierschutz bedeuten. „Die jetzt anerkannte ethische Debatte um die Zukunft der Tierhaltung macht uns Tierschützern Mut und schafft Vertrauen“, so Thomas Schröder.“
Politischer Stillstand gab Rückenwind
Die Transformation sei umso dringender, wenn man den tierschutzpolitischen Stillstand der aktuellen Koalition und ihrer Vorgängerinnen betrachte. Die wenigen Verbesserungen, die erreicht wurden, gingen auf Gerichtsbeschlüsse und –urteile zurück, nicht auf den politischen Willen der Regierenden. Es war auch dieser politische Stillstand, der der Zukunftskommission Landwirtschaft und ihrem Abschlussbericht Rückenwind gegeben habe. „Diese einstimmigen Ergebnisse können wir heute vorlegen, weil wir interessensübergreifend vertrauensvoll, mutig und ohne die üblichen Scheuklappen miteinander gesprochen haben. Jetzt heißt es handeln! Das wird eine Kraftanstrengung und bedarf massiver, auch finanzieller staatlicher Leistungen. Auch zur Finanzierung machen wir Vorschläge. Klar ist: Gesellschaftliche Forderungen müssen auch von der Gesellschaft mitfinanziert werden.“