„Zukunftskommission Landwirtschaft“ – aber ohne Tierschutzverbände!

Bundesministerin Klöckner setzt die Akzeptanz der „Zukunftskommission Landwirtschaft“ schon zu Beginn aufs Spiel.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft richtet eine „Zukunftskommission Landwirtschaft“ ein. Wie diese Kommission nun zukünftig arbeitet und wer darin vertreten sein wird, wurde jetzt bereits festgelegt – allerdings hat Julia Klöckner diese Festlegung nur mit dem Bauernverband und den unorganisierten Zusammenschluss „Land schafft Verbindung Deutschland“ getroffen. Tierschutzverbände blieben außen vor!

Diese Kommission soll sich unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigen: Was ist uns Landwirtschaft im eigenen Land Wert? Was kostet die Erfüllung gesellschaftlicher Erwartungen und wer soll das bezahlen? Welche Kompromisse sind notwendig?

Dieter Ruhnke, Vorsitzender vom Landestierschutzverband Niedersachsen kritisiert diese Vorgehensweise heftig: „Hiermit sind bereits Vorfestlegungen getroffen worden, die die angekündigte ausgewogene Besetzung der Zukunftskommission in Frage stellen.“

Der Landestierschutzverband begrüßt die Absicht, mit dem angestrebten Dialog der „Zukunftskommission“, das Bestreben um eine zukunftsfähige Landwirtschaft mit einer deutlichen Steigerung des Tier- und Umweltschutz zu verbinden. „Dazu gehört aber auch, dass sich diese verschiedenen Perspektiven in der personellen Zusammensetzung der Kommission widerspiegeln und auch die Tierschutzverbände nicht weiterhin ausgeschlossen werden, verdeutlicht Ruhnke. „Ohne Einbindung der Tierschutzverbände wird sich der gesellschaftliche Ansehens- und Akzeptanzverlust der landwirtschaftlichen Tierhaltung fortsetzen und die beabsichtigte „Zukunftskommission“ läuft Gefahr, unter dem Einfluss der Agrarlobby zur Sicherung alter Strukturen, ad absurdum geführt zu werden.“

Der Landestierschutzverband Niedersachsen erwartet, dass die Bundeskanzlerin die Verantwortung und Federführung für diese Zukunftskommission übernimmt, der nicht nur den Umweltschutz in einen verantwortungsbewussten und zukunftsorientieren Ausgleich bringt, sondern auch die Belange des Tierschutzes und die zukünftigen Stellungnahmen des Ethikrates zur Nutztierhaltung berücksichtigt.