Mahnwache zum Leid der Tiere in der Milchwirtschaft

Vertreter/innen des Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V. werden am Samstag, den 01.06.2024 von 10.00 – 14.00 Uhr am „Silent Triangle – Stille Mahnwache gegen Tierleid“ am Schillerdenkmal in Hannover teilnehmen. Zusammen mit anderen NGO’s wollen wir anlässlich des Weltmilchtages auf der Leid der Tiere in der Milchwirtschaft aufmerksam machen. Mitstreiter/innen sind herzlich willkommen. Jede/r kann mitmachen und ein Plakat halten.

Kühe geben natürlich nicht einfach so Milch, weil sie Kühe sind. Sie müssen dafür ein Kalb zur Welt bringen. In der Landwirtschaft werden sie deshalb nach Eintritt der Geschlechtsreife mit etwa 15 Monaten zum ersten Mal besamt. Die Kuh ist dann neun Monate trächtig und muss fortan etwa jedes Jahr ein Kälbchen bekommen, damit sie ständig Milch liefert. Einige Wochen nach der Geburt erfolgt bereits die nächste künstliche Besamung. Eine Milchkuh wird auch gemolken, während sie trächtig ist. Durch den ständigen Effizienzdruck und die vielen Geburten werden die Kühe schneller krank. Betriebe lassen sie aber meist nicht behandeln, weil sich das wirtschaftlich nicht für sie lohnt. Deshalb werden die Milchkühe im Durchschnitt nur noch etwa fünf Jahre alt. Dabei können sie eigentlich 20 Jahre alt werden. Genau wie Fleisch ist Milch somit oftmals mit enormem Tierleid verbunden.

Die Kälbchen werden meistens kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt. In manchen Betrieben verbringen sie ihre ersten Lebenswochen völlig alleine – sie haben dann weder Kontakt zu ihrer Mutter noch zu anderen Kälbern. Während einigen Hunderttausend weiblichen Kälbern ebenfalls ein Leben als Milchkuh bevorsteht, werden die männlichen Kälber teilweise regelrecht verramscht, da sie nicht schnell genug Fleisch ansetzen und sich ihre Mast wirtschaftlich betrachtet kaum lohnt. So werden männliche Kälbchen oft ins Ausland verkauft und mit gerade einmal fünf Wochen unter widrigsten Umständen quer durch Europa transportiert. Viele Tiere überleben diese Tortur nicht oder sind krank, wenn der Transport vorbei ist. Auch danach geht der Leidensweg weiter, denn die Kälber erwarten eine Mast in engen Ställen und schließlich die Schlachtung im Alter von circa acht Monaten.

Der Weltmilchtag wird einmal jährlich organisiert (meistens am 1. Juni), um international für den Konsum von Milch zu werben. Er wurde von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und dem Internationalen Milchwirtschaftsverband (International Dairy Federation, IDF) 2001 ins Leben gerufen und wird in über 30 Ländern veranstaltet. Milch soll als natürliches und gesundes Getränk weltweit und für alle Altersstufen beworben werden, so auf Wikipedia zu lesen.

Zweifellos enthält Milch viele essenzielle Nähstoffe. Und das muss sie auch, schließlich ist sie für die ersten Lebensmonate die einzige Nahrung für das Kalb. Allerdings verträgt ein Großteil der Weltbevölkerung gar keine Milch: Rd. Drei Viertel aller Menschen weltweit sind laktoseintolerant. Auch gibt es nachweislich keinen Zusammenhang zwischen hohem Milchkonsum im Erwachsenenalter und starken Knochen. Einige wissenschaftliche Untersuchungen kommen sogar zu dem Schluss, dass Milch das Risiko für Knochenbrüche erhöht. Auch steht Milch im Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen.

U.a. vergleichende Umweltbilanz verdeutlicht, dass auch aus Gründen des Tier- und Umweltschutzes zu Milchersatzprodukten gegriffen werden sollte.