Ein Inferno für den Tier- und Artenschutz vermeiden

Osterfeuer – unser Brauchtum wird zur Todesfalle für viele Kleintiere

In vielen Städten und Gemeinden werden zu Ostern traditionell wieder die Osterfeuer entfacht und hierfür bereits frühzeitig aus Garten- und Strauchschnitt hohe Holzhaufen aufgeschichtet. Welche Bedeutung die Osterfeuer haben, rückt im Zuge dieses „Events“ jedoch vielerorts in den Hintergrund – soll einerseits damit der Winter endgültig vertrieben werden, wird in christlicher Tradition mit der Entzündung der Osterkerze am Osterfeuer die Wiederauferstehung Jesus Christus versinnbildlicht werden.

Dabei wird häufig vergessen, dass „wenn die Holzhaufen tage-, manchmal sogar wochenlang vor Ostern angehäuft werden, diese gern von Kleintieren, wie z.B. Igel, und von Vögeln als neue Behausung in Beschlag genommen werden“, so Dieter Ruhnke, Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen e.V. Die Nester der heimischen Vogelarten, wie beispielsweise des Zaunkönigs oder des Rotkehlchens, stehen zudem unter Naturschutz und dürfen nicht zerstört werden.

Ruhnke warnt davor, das aufgeschichtete Holz in den Osternächten zu entzünden, ohne die richtigen Vorbereitungen zu treffen. „Um zu vermeiden, dass das Osterfeuer, das dem Brauch zufolge Leben und Wachstum verkörpert, zur Todesfalle unzähliger Insekten und Kleintiere wird, sollten die Holzhaufen entweder erst kurz vor dem Entzünden aufgeschichtet oder noch einmal vorsichtig umgeschichtet werden.“ Auch sollten die Stapel anschließend durch die Feuerwehr bewacht werden – einmal um zu vermeiden, dass diese unsachgemäß entzündet werden und zum anderen, dass sich keine Tiere der vermeidlich neuen Brut- und Wohnstätte nähern. Denn: Mäuse, Igel und Co verlassen die Haufen nicht, aber beziehen diese auch nicht, solange Menschen in der Nähe sind.

Deshalb unsere ganz klare Empfehlung, die Feuer am besten klein zu halten und das Holz erst unmittelbar vor dem Osterfeuer aufzuschichten.

Nur durch einen sorgsamen Umgang mit dem Osterfeuer kann vermieden werden, dass ein Inferno für den Tier- und Artenschutz entsteht. Die Veranstalter stehen in der Verantwortung.

Bildnachweis: easter-fire-22539_1280_Dirk -Beeki-Schuhmacher_Pixabay