Am gestrigen Tag hatte die zuständige Ministerin, Frau Otte-Kinast, zu einem sogenannten Branchengipfel zur Schweinehaltung geladen. Ihre Erwartung an den „Gipfel“: konkrete Vorschläge, um den Ausstieg aus der Kastration der Ferkel ohne Betäubung zu realisieren.
Bereits seit 2008 hat der Deutsche Tierschutzbund in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden, wie z.B. NEULAND, BIOLAND, ABL tierschutzgerechte Methoden zur Vermeidung der betäubungslosen Ferkelkastration erprobt und wendet diese mittlerweile erfolgreich in der Praxis an. Hier liegt eine an der Praxis orientierte Fachexpertise vor.
Otte-Kinast hatte jedoch genau diese Verbände nicht eingeladen. Auf Nachfrage hieß es, das die wirtschaftlichen Zukunftsperspektiven der konventionellen Schweineerzeugung im Vordergrund stehen und nicht die tierschutzgerechten Verfahren zum Wegfall der betäubungslosen Ferkelkastration.
„Somit bewahrheitet sich nun leider unsere Annahme: Bei der Nutztierstrategie von Barbara Otte-Kinast stehen die ökonomischen Aspekte der Tierhaltung in der Landwirtschaft im Vordergrund. Tiergerechte Haltungsbedingungen spielen kaum eine Rolle“, so Dieter Ruhnke Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen.
Er betont weiter: „Bestehende gesetzliche Regelung und der im Grundgesetz verankerte Schutz der Tiere werden ignorier. Tierquälerei wird einfach geduldet. Die Frage von Moral und ethischen Grundsätzen brauchen wir bei unseren Politikern wohl nicht mehr zu stellen.“