Erfolgreiche Aktion für Straßenkatzen kann fortgesetzt werden

Land Niedersachsen stellt weitere 200.000 Euro für die am 04.11.2024 angelaufene Kastrationsaktion zur Verfügung

Um das Leid und die unkontrollierte Vermehrung von Straßenkatzen zu unterbinden, startete am 04.11.2024 die zweite Katzenkastrationsaktion des Landes Niedersachsen.

Die unter der Federführung des „Deutschen Tierschutzbundes Landestierschutzverband Niedersachsen e.V.“ durchgeführte Kastrationsaktion sogenannter Straßenkatzen war so erfolgreich, dass bereits nach zwei Tagen die Fördersumme verbraucht war.

Der schnelle Verbrauch der Fördergelder bestätigt die aktuelle Situation: es gibt eine Katzenflut in Niedersachsen, derer die Tierschutzvereine nicht mehr Herr werden können. Die Tierheime sind mehr als überfüllt – und das nicht erst seit diesem Jahr.

Der Landestierschutzverband Niedersachsen hat sich zusammen mit der Landesbeauftragten für Tierschutz erfolgreich dafür eingesetzt, dass weitere 200.000,- € für die Fortsetzung der 2. Aktion bereitgestellt werden konnte.

Damit knüpft das Land an die vorherigen erfolgreichen Aktionen an, in denen bisher insgesamt über 18.000 freilebende Hauskatzen kastriert, gekennzeichnet und registriert worden sind.

„Die niedersächsischen Tierheime sind mittlerweile nicht nur bei der Versorgung und Unterbringung von Katzen an die Kapazitätsgrenzen gelangt, sondern haben auch in personeller und finanzieller Hinsicht ihre Belastungsgrenzen erreicht. Wir brauchen dringend die Umsetzung der bereits vor mehr als einem Jahr von der Landesregierung beschlossenen landesweiten Katzenschutzverordnung, die Halter*innen von Freigängerkatzen verpflichtet, diesen nur kastriert Freigang zu gewähren“, so Dieter Ruhnke Vorsitzender des Landestierschutzverbandes Niedersachsen.

Kastriert werden bei dieser Aktion nur Straßenkatzen ohne direkten menschlichen Bezug, die vorab bei der zuständigen Stadt oder Gemeinde als Fundtier gemeldet wurden. Katzen, die einer Besitzerin bzw einem Besitzer zugeordnet werden können, sind von der Aktion ausgenommen.

Informationen zum genauen Ablauf des Katzenschutzprojektes sowie zu den Teilnahmebedingungen sind auf der Internetseite des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unter der Rubrik Themen – Tiergesundheit&Tierschutz auf den Seiten der Landesbeauftragten für den Tierschutz (https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/themen/tiergesundheit_tierschutz/landesbeauftragte_fur_den_tierschutz) zu finden

Hintergrund der Aktion

Noch immer leben viele Katzen als Straßenkatzen ohne direkten Bezug zu Menschen in Niedersachsen. Die unkontrollierte Vermehrung von entlaufenen, ausgesetzten und verloren gegangenen Hauskatzen, die auf sich allein gestellt verwahrlosen, an Hunger leiden und von Krankheiten und Parasiten heimgesucht werden, stellt ein großes Problem dar. Straßenkatzen und deren Nachkommen in vielfacher Generation sind und bleiben Hauskatzen, die auf eine menschliche Versorgung angewiesen sind, auch wenn sie den direkten Bezug zum Menschen verloren haben.

Denn: ohne menschliche Versorgung und Betreuung sterben diese Katzen an den Folgen der Mangelernährung oder aufgrund von Infektionskrankheiten qualvoll. Die Katzen leiden an Parasiten, wie z.B. Magen-Darm-Würmern, Toxoplasmen sowie Milben und Flöhen. Infektionskrankheiten, wie z.B. Katzenschnupfen, Katzenleukose und feline Anämie können sich ungehemmt ausbreiten und führen unbehandelt zum Tod. Sie sind somit auch eine Gefahr für alle Hauskatzen aus Privathaushalten, die sich bei einem Freigang anstecken können.

Durch die Kastration der geschlechtsreifen Kater und Katzen wird die Population freilebender Hauskatzen wirkungsvoll eingedämmt und es wird verhindert, das neue Populationen entstehen. Damit geht eine erhebliche Reduzierung der Streifgebiete einher, weil die „Partnersuche“, als Anlass für das Umherstreifen, unterbunden wird.

Dies ist jedoch nur dann auch zukünftig erfolgreich, wenn Privatkatzenhalter gleichzeitig Verantwortung zeigen und ihre eigenen Katzen – egal, ob weiblich oder männlich – vor dem ersten Freigang kastrieren lassen.

Bildnachweis: iStock-1495777183_Abkar-Bakhar_Katzenwelpe-Augen